Evolution

 

Victoriasee
Die Cichliden aus dem Viktoriasee sind in den letzten 25 Jahren zu einem beliebten Forschungsobjekt der Evolutionsbiologen geworden. Es stellte sich nähmlich heraus, dass sie nicht ganz in Darwins Evolutiontheorie passen. Darwin vermutete, anhand der Finken von den Gallapagosinseln, dass bevor eine Art entsteht, gehen Hunderttausende, Millionen von Jahren vor. Die Furus sind dabei diese Vorstellungen zu kippen.
 
Man weiss, dass noch vor 500 000 Jahren, war ein großer Sumpf an Stelle des heutigen Viktoriasees. Hier konnte eine besonders interessante Cichlidenart nachgewiesen werden. Die Fische sollten heutigen Mossambiktilapien (Oreochromis mossambicus) ähnlich sein. Sie sind möglicherweise die Vorfahren der heutigen Oreochromis Arten die in diesen Region leben . Es wurden auch weitere Cichlidenarten gefunden, jedoch konnten diese nicht genau identifiziert werden (Fryer & Iles 1972).
So könnte der Vorfahre der Victoriaseebuntbarsche aussehen- Astatotilapia nubila
Durch eine Genanalyse, durchgeführt von Dr. Thomas Ilg im Jahr 2000, konnte festgestellt werden, dass Haplochromini Gruppe begann sich vor 100 000 bis 200 000 Jahren in Subgruppen zu teilen, von den einige man auch jetzt im Victoriasee vorfindet. Beim Vergleich mit den Buntbarschen aus den Malawisee, fand man heraus, dass bei den Haplochromini aus dem Viktoriasee und Malawisee sich um zwei Schwestergruppen handelt, die zusammen zu Haplochromini-Linie angehören. Diese Spaltung müsste vor ca. 2 Mio Jahren stattgefunden haben. Dagegen haben Cichliden aus dem Malawi- und Viktoriasee wenig Gemeinsames mit den Cichliden aus dem Tanganjikasee, offensichtlich, weil die Gruppen aus dem Tanganjikasee viel älter sind, da der See selbst 9-12 Mio Jahren alt ist ( zum Vergleich: Victoriasee "nur" 0,8 Mio). Allerdings konnte man einige Gruppen in Tanganijkasee auswendig machen, die Haplochromini-Linie angehören: Tropheini, Cyprichromini, Ectodini, Eretmodini, Limnochromini und Perissodini, als Beispiel einer Art , der "H-linie" angehört und heute noch exestiert könnte man Cyphotilapia frontosa nennen. Da ich mich schon ziemlich weit von eigentlichen Thema entfernt habe, will ich nur noch sagen, dass alle Buntbarsche sich aus einen einzigen Barschart entwickelt haben, dass Millionen vor Jahren Indischen Ocean bewohnte und später in die Flüße wanderte. Mehr Details können sie aus der Abbildung rechts entnehmen. Oder besuchen sie www.cichlidae.ch
© Ad Konongs, Cichlid Press (USA)
Während ich dieses Text schrieb, fand ich die neuesten Forschungserkenntnisse über die Enstehung der Buntbarsche. Laut http://www.ssp-project.de/mehr.htm, dessen Autor sich auf die neuesten Ergebnisse der Ausgrabungen in Tanzania auf einen im Tertriär hier exestierten See in Machenge bezieht, gibt es Fossile Funde der Cichliden aus Alttertiär, das heisst die Buntbarsche könnten schon vor 65 Mio Jahren entstanden sein. Bis jetzt vermutete man nicht, dass Artenkonzentrationen schon so früh exestierten!
Nabugabosee © April Randle
Nun zurück zu den Furus. 1996 bestätigte Thomas C. Johnson durch eine Analyse des Sedimentgestein vom Seeboden, dass der Viktoriasee vor 12 400 Jahren vollkommen trocken war, d.h müssten, laut einer Theorie, alle 500 Furuarten in nur 12 400 Jahren gebildet haben, was Darwinstheorie widerspricht, denn Darwin vermutete, dass es Millionen von Jahren vergehen bis eine Art entsteht. Dass aber Haplochromini zu solchen schnellen Veränderungen fähig sind zeigen die Furuarten aus Nabugabosee. Nabugabosee wurde vor 4 000 Jahren von Victoriasee durch einen Sandwall getrennt. Und in diesen 4000 Jahren entstanden aus den Arten die im See blieben 5 neue Arten, die sich nur durch Färbung der Männchen von den Ursprungsarten im Viktoriasee unterscheiden (Greenwood 1965). Diese Variabilität der Furus kann sogar im Aquarium beobachtet werden! Einige Arten dessen Naczuchten im Gesellschaftsaquarium aufwachsen, verändern ihre Körperform, sie werden langgestreckt um schneller zu sein, damit sie Feindrück standhalten können.
 
Bis zum Einfuhr des Nilbarsches (Lates niloticus) gab es vermutlich mehr als 500 Arten oder auch wahrscheinlich viel mehr. Z. Z. sind 2/3 der Arten als ausgestorben oder als bedroht zu betrachten. Von anfangs 109 entdeckten Arten sind 90% ausgestorben. Diese drastische Abnahme der Artenvielfalt führt zu gravierenden Veränderungen im Ökosystem. Ole Seehausen berichtete 1996, dass einige Arten ihre ursprüngliches Lebensraum verlassen mussten und in einen anderen wanderten. Andere haben ihre Färbung geändert. Außerdem sind neue Arten aufgetaucht, von den man vermutet, dass sie Hybriden sind. Das Furus zur Hybridisierung fähig sind und die Nachzuchten oft vertil sind bewiesen 1984 Crapon de Caprona und Fritzsch. Die beiden Forscher schlugen vor, dass Furus zur Hybridisierung fähig sind wenn, die Populationdichte zu nidrig ist und ein Geschlecht fehlt oder ist sehr selten.
 
Furus bleiben aber nachwievor ein Kopfzerbrechen für die Wissenschaftler und es werden sicherlich noch viele interessante Entdeckungen gemacht.
 

 

 

Quellen:

1) Lake Victoria Rock Cichlids, -taxonomy, ecology, and distribution- , Ole Seehausen, 1996 Verduyn Cichlids

2) Darwins Traumsee Nachrichten von meiner Forschungsreise nach Afrika, Tijs Goldschmidt, C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung (Oscar Beck), 1997 München

3) cichlidae.ch

4)http://www.ssp-project.de/mehr.htm

5) Ich danke für die freundliche Unterstützung von April Randle http://www.pitt.edu/~apr8/Randle.html

6) Ad Konings, Cichlid Press (USA)

 

 

© 2003 Stanislav Kislyuk