Ich möchte mich zuerst für die schlechte Qualität der Fotos entschuldigen, die Fischen liessen sich bis jetzt schlecht fotographieren.
Astatotilapia astatodon kommt aus dem Lake Kivu in der Nähe von Lake Tanganyika. Es ist einer der 15 (18?) Arten der im See vorkommen. Über ihren natürlichen Lebensraum und und Ernährung ist mir nichts bekannt. Eine Gruppe dieser Tiere konnte ich Anfang 2003 durch einen Zufall erwerben. Sie schwammen in einem Becken eines Großhändlers und weil keiner ihren genauen lat. Namen wusste und die Fische keine Farben zeigten, wollte sie auch keiner haben. So nahm ich sie nach Hause mit. Nach einigen Tagen konnte man erkennen, dass es 3 Männchen und 8 Weibchen sind. Einer der Weibchen war ziemlich abgemagert und ich konnte sie nicht mehr retten. 2 unterlegene Männchen und noch 2 Weibchen wurden, leider von den Frontosa, die ich zum diesen Zeitpunkt im Becken hatte gefresse. Den Rest ging es gut und schon bald laichte einer der Weibchen ab, verschluckte aber nach einigen Tagen die Eier. Die anderen Weibchen begannen einige Tage danach auch zu laichen. Da ich zu diesem Zeitpunkt für sie kein Abnehmer fand, lies ich die Weibchen die Jungfische im Hauptbecken entlassen, wo bis heute nur ein Jungfisch überlebt hat, dass offensichtlich ein Männchen ist. Den Laichvorgang konnte ich nicht beobachten. Es dauerte bis zum Mai, bevor ich ein Pärchen beim Ablaichen erwischt habe.
Zuerst sah alles ganz gewöhnlich aus. Typisches laichen nach Eifleckmethode... Doch, das änderte sich sofort sobald das Weibchen begann die ersten Eier zu legen, denn nich nur das Weibchen drehte sich sofort um, um die Eier aufzunehmen, sondern das Männchen auch. Besonders interessant sah es aus, wenn es nur ein einziges Ei abgegeben wurde, jeder versuchte dann dieses Ei aufzunehmen, Partner der kein Ei aufgenommen hat, schaute dann ziemlich neidisch auf den anderen... Ab und zu machten die Fische eine kleine Pause in der das Männchen aus dem Versteck rauskamm und andere Fische verscheuchte, dabei konnte man klar und deutlich sein vergrößertes Kehlsack sehen, er machte Kaubewegunge, die für maulbrütende Weibchen typisch sind. Das Weibchen blieb im Versteck. Nach ca. 15 min konnte ich beobachten, wie das Männchen an das Weibchen übergab, oder besser gesagt er hat sie mit den Eiern buchstäblich angespuckt. Ich kann mir bis heute nicht verzeien, dass ich keine gute Fotos vom Ablaichen gemacht habe, an den wenigen gemachten ist kaum was erkennbar.
Draufhin kontaktierte ich DATZ (Deutsche Aquarien Terrarien Zeitschrift) und wurde zu Erwin Schraml weitergeleitet. Erwin Schraml identifizierte die Fische als Astatotilapia astatodon-ähnliches Art. Dagegen spricht, dass die Fische schon seit sehr langen einmal eingeführt wurden und bald danach spurlos verschwanden aus der Aquaristik. Eine genaue Bestimmung kann nur nach einer Untersuchung eines toten Fisches gemacht werden, bis jetzt verstarben aber keine astatodons mehr.
Vor einigen Tagen konnte ich wiederholt die Eieraufname durch das selbe Männchen beobachten. Diesmal gab die Camera nach 10 min den Geist auf. Ich hoffe nun beim nächsten Mal ein Paar Fotos zu machen.
Bleibt noch zu sagen, dass die Jungfische wurden nach ca. 2 Wochen entlassen, noch 7 Tage lang nahm das Weibchen die Jungfische ind Maul auf, danach entfernte ich es um Risiko zu vermeiden. Die Jungfische sind anspruchslos, wachsen aber sehr langsam, was zum Teil sicherlich auf Inzucht zurückzuführen ist.
Astatotilapia cf. astatodon beim Ablaichen:
In der Normalfärbung ist Mänchens Rücken hellgrau, vertikale Streifen sind mehr oder weniger gut zu unterscheiden (launeabhängig)
Gerade entlassene Jungfische:
© 2003 Stanislav Kislyuk